Radfahren mit Helm
Rubrik: SicherheitstippVon: Gerhard Prieler, stv. Vorsitzender von Radlobby OÖ
Wie schau' ich denn aus mit so einem Helm? Wo gebe ich ihn hin, während ich verschiedenes erledige? Und außerdem, die Frisur... Solche Gedanken gehen wohl manchem Radfahrer bei der Frage Helm oder nicht durch den Kopf. Auch mir ging es vor rund 5 Jahren nicht anders, als ich mir erstmals einen Helm kaufte. Inzwischen ist er zur Selbstverständlichkeit geworden, eine positive Gewohnheit, die viel zur Sicherheit von Radfahrern beiträgt. Die schwersten Verletzungen beim Rad fahren sind Kopfverletzungen (20 % aller Radverletzungen). Ein Sturz mit 25 km/h entspricht einem Kopfsprung aus 2,5 m auf Beton. Ein großer Teil dieser Verletzungen lässt sich durch das Tragen eines Helmes vermeiden. So wie der Gurt beim Auto fahren inzwischen für die meisten zur Selbstverständlichkeit geworden ist, so sollte es für Radfahrer – nicht nur für Kinder - der Helm sein.
Den richtigen Helm finden
Damit man den Helm auch regelmäßig und gern aufsetzt, ist es wichtig, dass er genau sitzt, gut durchlüftet ist und dass er einem gefällt. Damit Sie ihn im Geschäft oder im Eissalon nicht in der Hand zu tragen brauchen, bewährt sich ein Fahrradkorb am Gepäckträger, der natürlich auch für Transporte sehr praktisch ist.
Übrigens: ein Helm muß erneuert werden, wenn er einem heftigen Schlag ausgesetzt war. Die Styropor-Schale könnt Haarrisse erlitten haben, womit die Schutzwirkung nicht mehr gegeben ist. Aber auch bietet ein Helm nur etwa 3 – 8 Jahre sicheren Schutz. Und noch etwas: achten Sie beim Kauf mehr auf die CE- bzw. TÜF-Prüfnorm als auf den Preis ...
Guten Schutz können Radhelme nur geben, wenn sie richtig aufgesetzt sind, wie nebenstehende Bilder zeigen (Fotos aus dem Abschlussbericht zum AUVA Radworkshop 2006).
Gegen Helmpflicht
Die Initiative FahrRad spricht sich jedoch klar gegen die Einführung einer Helmpflicht aus. Die Plattform RADLOBBY.AT schreibt dazu: die gesetzliche Verpflichtung zum Tragen eines Radhelms wäre eine Hürde, die eine alltägliche Nutzung des Fahrrades erschwert und damit den Radanteil stark verringern würde. Jede Maßnahme, die den Radanteil reduziert statt erhöht, hat negative Auswirkungen auf Volksgesundheit, Unfallhäufigkeit und Umwelt. Erfahrungen zeigen einen Rückgang von 30% bis zu 50%! Die dadurch entstehenden Effekte wie abnehmender Gesundheitsnutzen und steigende Unfallgefahr überschreiten etwaigen Nutzen durch Verletzungsvermeidungen bei Helmtragen deutlich.
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