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Sonntag, 31. Januar 2021
Mittwoch 03. Februar 2010

Ampelregelung für Radfahrer: BITTE WARTEN

Rubrik: Aktuelles Linz
Von: Stefan Pichler

Gemeinsame Ampeln mit Fußgängern

Verkürzte Grünphasen gegenüber Autoverkehr

Brüssel: eigene Radampeln mir längerer Grünphase

Die Bestätigung eines großen Ärgernisses unter Radfahrern brachte eine stichprobenartige Überprüfüng der Grünphasen für Radfahrer im Vergleich zum motorisierten Verkehr. Zwei Mitglieder der Initiative FahrRad überprüften 21 Ampeln in Linz. Das für Radler deprimierende Ergebnis: Radfahrer haben an Linzer Ampeln bis zu 2/3(!) kürzere Grünphasen als Autofahrer. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Während der Verkehr auf vier Rädern in 30 Sekunden über die Kreuzung rollt, muss der Radfahrer in gleicher Richtung in 10 Sekunden (incl. Grünblinken!) über die Fahrbahn hasten, dabei auf unaufmerksame Abbieger achten und wird oft mit Unverständnis konfrontiert, wenn er beim Blinken des Grünlichtes noch in die Ampel einfährt.

Dazu kommt der ärgerliche Trend in Linz, einzelne Ausfahrten, die über Radwege führen, nur für Radfahrer und Fußgänger mittels Ampel zu regeln (Beispiele: Ausfahrt aus der Tiefgarage beim Parkbad, Ausfahrt beim ÖAMTC in der Wankmüllerhofstr.) Meist wartet der Pedalist dann vor einer leeren Ausfahrt. Als einziger Verkehrsteilnehmer.

Verwaltung kann sich Verbesserungen nicht vorstellen

Warum gelingt es in Linz nicht, den Radverkehr mit dem übrigen rollenden Verkehr gleichzustellen? Das Thema wurde bereits etliche Male beim Magistrat deponiert, an guten Beispielen in anderen europäischen Städten wie Kopenhagen fehlt es auch nicht. Das Problem mit den (Massengaragen)Ausfahrten könnte durch Entfernung der Ampeln, Schaltung nur in Zeiten erhöhten Verkehrs (beispielsweise nach Hockeyspielen beim Parkbad) oder mittels Induktionsschleife für ausfahrende Parker gelöst werden. Die Argumente, warum man sich bei kombinierten Rad- und Fußgängerampeln keine Änderung vorstellen kann, lauten: Man habe auf die „Räumzeiten“ der Fußgänger (Zeit, die Füßgänger brauchen, um nach dem Eingehen bei grünem Blinklicht über die Kreuzung zu kommen)zu achten. Eine Trennung der Rad- und Fußgeherampeln kann man sich bis dato nicht vorstellen. Einerseits aus Kostengründen, andererseits weil womöglich Fußgänger dann auch die längere Grünphase für Radfahrer nutzen und sich so in Gefahr bringen könnten. Im übrigen sei es zu kompliziert und schalttechnisch nicht umsetzbar, die Radanlagen mit den Ampeln für den KFZ-Verkehr zu verbinden.

Längere Grünphasen oder Trennung der Rad- und Fußgängerampel - eine mögliche Lösung

Längere Grünphasen auch für die Fußgänger scheitern nicht zuletzt am Ziel der Stadtverantwortlichen, die Flüssigkeit des motorisierten Verkehr zu fördern, also nicht durch andere „behindern“ zu lassen. Eine Alternative: Die Trennung von Rad- und Fußgängerampeln. Die Grünphasen wären dann mit denen des übrigen Fließverkehrs ident. Die tatsächliche und mögliche Geschwindigkeit moderner Fahrräder rückt dieses Fortbewegungsmittel im Bezug auf Schnelligkeit im Stadtbereich weit näher an PKW´s als an Fußgänger. Ebenfalls ein Umstand, der von Stadtplanung und Verwaltung immer wieder ignoriert wird, wie mancher Neubau von gemischten Rad- und Gehwegen zeigt. In verkehrsberuhigten Zonen und teilweise im Innenstadtbereich könnten Fahrradstreifen das Problem lösen. Damit ist der Radfahrer gleichberechtigt in den Verkehr integriert.

Die Initiative FahrRad wird sich in punkto Ampelregelung nach wie vor für eine Änderung dieses unbefriedigenden Zustandes einsetzen.



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