Mittwoch 27. Juli 2011
Radfahrgerechte Verbreiterung Nibelungenbrücke: Nutzen überwiegt Kosten bei weitem!
Rubrik: NibelungenbrückeVon: Lukas Beurle
In den Oberösterreichischen Nachrichten vom 8. Juni 2011 wird ein Schreiben von Landeshauptmannstellvertreter Hiesl zitiert, worin stark angezweifelt wird, ob die Investitionen von rund 2 Millionen Euro für die Verbreiterung der Nibelungenbrücke zur Schaffung eines breiteren Radwegs den erzielbaren Nutzen rechtfertigen.
Dem möchte die Initiative FahrRad OÖ folgendes entgegnen:
Diese wichtige Baumaßnahme für den Radverkehr in Linz soll deswegen so bald wie möglich stattfinden,
- weil der Weiterbau des oberösterreichischen Radwegenetzes dort erfolgen soll, wo er am dringendsten gebraucht wird. Die Nibelungenbrücke stellt als wichtigste Nord-Süd Verbindung über die Donau ein zentrales Nadelöhr im oberösterreichischen Radwegenetz dar.
- weil die Verbreiterung eine wesentliche Attraktivierung der Radverbindung und damit zu einem Lückenschluss im Radverkehrsnetz beiträgt. Viele Leute nutzen derzeit das Fahrrad nicht, weil sie die Querung der Nibelungenbrücke fürchten. Am Beispiel der Errichtung der Unterführung der Staatsbrücke in Salzburg zeigte sich eine Steigerung des Radverkehrs auf das 11-fache durch den erzielten Lückenschluss.
- weil damit es zumindest ansatzweise im Verkehrsbereich eine Kehrtwende im ständig steigenden Energieverbrauch geben kann und ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz gesetzt wird.
- weil im Radverkehrsnetz zuerst die gefährlichsten Abschnitte beseitigt werden müssen. Die jetzige Radlösung auf der Nibelungenbrücke stellt schon seit ihrer Einrichtung vor 25 Jahren ein erhebliches Risiko für die Radfahrer dar.
- damit Radfahrer nicht mehr über die hohe Kante auf die Fahrbahn stürzen können und damit vor schweren Verletzungen bzw. Todesfall bewahrt werden.
- um so wie im Autoverkehr üblich den Radfahrern und Fußgängern entsprechend breite Verkehrsflächen zur Verfügung zu stellen.
- weil auch die Radfahrer ein Recht haben, dass ihnen Radwege zur Verfügung gestellt werden, die den gültigen Vorschriften entsprechen. Die derzeit vorhandenen Radwege entsprechen nicht den Richtlinien, da sie zu schmal und zu nahe an der Fahrbahn sind.
- weil die zur Diskussion stehenden Beträge im Vergleich zu den Kosten der geplanten Verkehrsprojekte für den Autoverkehr und den Öffentlichen Verkehr in und um Linz eine fast zu vernachlässigende Größe darstellt.
- weil im Vergleich zu den Kosten für Autoverkehrsoder öffentliche Verkehrsprojekte die Kosten pro Nutzer wesentlich geringer sind: wenn man 2 Millionen Euro investiert und damit mindestens 2.000 Radfahrer täglich viel sicherer die Donau in der Landeshauptstadt queren können, ist das mit 1.000 Euro pro täglichem Radfahrer deutlich kostengünstiger, als wenn man so wie beim Westring geplant 500 Millionen Euro investiert, um 30.000 Kfz täglich auf Teilen ihrer Wege in die Stadt wo anders fahren zu lassen, und damit rund 17.000 Euro pro täglichem Kfz ausgibt.
- weil Investitionen in den Radverkehr nach neuesten Untersuchungen die 5-fachen Einsparungen im Gesundheitsbereich bringen.
- Links:
- OÖN-Artikel vom 8. Juni 2011
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