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Sonntag, 31. Januar 2021
Donnerstag 24. Januar 2013

Linzer Nibelungenbrücke: Initiative FahrRad OÖ fordert Fahrspur für Radverkehr bis Verbreiterung kommt

Rubrik: Aktuelles Linz, Nibelungenbrücke

Die Initiative FahrRad OÖ kritisiert, dass die geplante Verbreiterung der Nibelungenbrücke durch die politische Auseinandersetzung zwischen Stadt und Land zum Erliegen gekommen ist und fordert - zumindest bis zur Umsetzung der Verbreiterung - eine eigene Fahrspur für RadfahrerInnen.

So könnte Radfahren auf einer Fahrspur der Nibelungenbrücke bei hohem Radverkehrsaufkommen aussehen - die Fotos wurden bei Fahrrad-Demonstrationen der Initiative FahrRad OÖ auf der Nibelungenbrücke aufgenommen

„Wir fordern weiterhin vehement die Verbreiterung der Brücke, um sie für den Radverkehr sicherer und attraktiver zu machen. Stadt und Land sollen gemeinsam nach einer Lösung suchen, statt sich gegenseitig den Grund für den Stillstand zuzuschieben. Die Nibelungenbrücke samt Anbindungen ist eines der markantesten Nadelöhre für den Radverkehr in Linz. Der Radverkehr nimmt in den letzten Jahren stetig zu, wir haben lange genug gewartet, jetzt muss endlich etwas geschehen!“ fordert Gerhard Prieler, stellvertretender Vorsitzender der Initiative FahrRad OÖ. Als vorübergehende Lösung bis zur Verbreiterung begrüßt die überparteiliche Initiative FahrRad OÖ den Antrag der Grünen im Gemeinderat, künftig in jeder Fahrtrichtung jeweils eine Fahrspur der Nibelungenbrücke ausschließlich für Linienbusse, RadfahrerInnen und Taxis zur Verfügung zu stellen.

Die Initiative FahrRad OÖ kann Hiesls Argumente gegen eine Einschränkung der Verkehrsflächen für Autos auf der Brücke nicht nachvollziehen: Verkehrsexperten meinen, dass das eigentliche Nadelöhr für den Autoverkehr ohnehin nicht die Brücke, sondern die Anschlüsse an die Brücke sind. Demnach würde eine Reduktion der Fahrspuren auf der Brücke kaum eine Einschränkung für den Autoverkehr darstellen. Außerdem ist die Reduktion von Verkehrsflächen für den Autoverkehr neben der Attraktivierung der sanften Mobilitätsarten (öffentlicher Verkehr, Radfahren, zu Fuß gehen) eine von Experten als absolut notwendig erachtete Maßnahme, um die in den politischen Zielen von Stadt und Land festgehaltene Verlagerung des Autoverkehrs zu erreichen. Die Umwidmung einer Fahrspur bedeutet zugleich auch eine Verbesserung für RadfahrerInnen, FußgängerInnen und den öffentlichen Verkehr.

Ebenso unverständlich ist der Initiative FahrRad OÖ das politische Gerangel um die Kosten für die Verbreiterung: während beispielsweise beim Westring 650 Millionen Euro für täglich 50.000 Fahrzeuge ausgegeben werden sollen, also 13.000 Euro pro täglichem Weg, würde die Verbreiterung der Nibelungenbrücke nur 2,2 Millionen Euro für täglich 5.000 Radfahrten kosten, also pro täglicher Fahrt nur ein Dreißigstel! Bei keinem der großen Verkehrsprojekte der letzten Jahre im Raum Linz konnte soviel Nutzen für so wenig Geld erreicht werden.



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