Für eine radfahrfreundliche Nibelungenbrücke - Schwerpunktaktion
Aktuelle Meldungen
Fotowettbewerb 'Für eine sichere Nibelungenbrücke' - Die GewinnerInnen
"Wer eine sichere Nibelungenbrücke möchte, greift zur Kamera und fotografiert sie!" So lautete das Motto unseres Fotowettbewerbs im Mai 2015 bei dem wir aus zahlreichen Einsendungen schweren Herzens eine Auswahl treffen mussten.[mehr]
Linz: BrückenRADLn für einer sichere Nibelungenbrücke - JETZT!
Eine Stunde lang BrückenRADLn auf der Nibelungenbrücke Linz. Mitradeln - für eine sichere Nibelungenbrücke![mehr]
Fahrradfreundliche Nibelungenbrücke frühestens nach 2020? Radlobby OÖ plant Protestaktionen
Die Nibelungenbrücke wird keinesfalls vor 2020 für Radfahrer und Fußgänger verbreitert, informierte Vizebürgermeisterin Karin Hörzing diese Woche. „Seit 30 (!) Jahren existiert ein heute nicht mehr bewilligungsfähiges...[mehr]
Neue Eisenbahnbrücke? Aber nach wie vor große Missstände auf der Nibelungenbrücke!
Wenn die Eisenbahnbrücke 2017 nicht mehr zur Verfügung steht, muss die Nibelungenbrücke schon umgebaut sein! Auf der Eisenbahnbrücke lässt sich derzeit abseits des Autoverkehrs relativ angenehm über die Donau radeln. Für den...[mehr]
Linz: Radgerechter Ausbau der Nibelungenbrücke - im Verhältnis günstig
Vorgestern wurde im Zuge von "Rad Total im Donautal" im Bereich der Schlögener Schlinge ein rund 3,3 km langer Abschnitt des Donauradweges eröffnet. Dieses Radwegstück kostete 2,5 Mio Euro, für einen Radweg also...[mehr]
Unterstützungserklärung
Die Radwege auf der Nibelungenbrücke in Linz sind zu schmal, führen häufig zu Konflikten mit FußgängerInnenn und sind gefährlich nahe an der Fahrbahn. Die Abfahrt in Urfahr bzw. zur Donau ist mit großen Umwegen verbunden, teilweise müssen stark befahrene Straßen benutzt werden.
Die Initiative FahrRad OÖ fordert einen radfahrfreundlichen Ausbau der Nibelungenbrücke sowie direkte und sichere Auf- und Abfahrten.
Unterstützen Sie bitte diese Initiative, indem Sie hier eine Online-Unterstützungserklärung abgeben:
Schreiben Sie uns Ihre persönlichen Erfahrungen auf der Nibelungenbrücke, sowie Kommentare oder Anregungungen in unser Diskussionsforum (Vergessen Sie aber bitte nicht, zusätzlich Ihre Unterstützungserklärung abzugeben)!
Untragbare Situation für den Radverkehr
Die Nibelungenbrücke stellt für den Radverkehr die wichtigste Verbindung in Linz über die Donau dar. Durch die massive Nutzung des Autoverkehrs und die (trotz der großen Breite der Brücke) geringen Geh- und Radwegbreiten sowie die hohen Bordsteinkanten werden Radfahrer- und FußgängerInnen auf der Brücke beeinträchtigt und gefährdet. Die 5-spurige Fahrbahn in der an die Brücke in Urfahr anschließenden Hauptstraße stellt für RadfahrerInnen eine massive Barriere gegenüber Querungen dar, was häufig dazu führt, dass RadfahrerInnen die Einrichtungsradwege auf der Brücke vorschriftswidrig in der Gegenrichtung befahren.
Die Initiative FahrRad hat versucht, alle möglichen Verbindungen der Brückenradwege mit den umgebenden Radwegen (u.a. Donauradweg), Radrouten und wichtigen Infrastruktureinrichtungen (z.B. Neues Rathaus) sowie Stadtteilen zu bewerten, und ist zu deutlichen Ergebnissen gekommen: zur Zeit sind nur 5 von 36 untersuchten möglichen Querungen der Donau über die Nibelungenbrücke direkt und durchgehend zu befahren (z.B. Neues Rathaus > Hauptplatz). Die restlichen sind teils durch Radweglücken (z.B. Lücke AEC-Café Landgraf) unterbrochen, erfordern bis zu 600 m Umweg, und verleiten teilweise dazu, die Einrichtungsradwege auf der Brücke in der Gegenrichtung zu benutzen (z.B. Hauptplatz > Neues Rathaus). Details dazu finden Sie in der Studie.
Unverbindliche Verkehrskonzepte
Im Radverkehrskonzept der Stadt Linz wurde im Jahr 1997 angekündigt, für 1998 eine Machbarkeitsstudie für die Brückenauffahrt und die Donauquerung durchzuführen, was bis heute nicht erfolgt ist. Für den Donausteg waren bereits 12 Mio. Euro bereitgestellt worden, die nach dem Scheitern des Projekts inoffiziell für andere Radverkehrsprojekte in Aussicht gestellt wurden. Erklärtes Ziel des Mobilitätsreferates der Stadt Linz ist „die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr hin zu alternativen Arten der Fortbewegung. Ökologisch verträglicher Mobilität soll Vorrang eingeräumt werden“. Im Radverkehrskonzept der Stadt Linz wurde 1997 angekündigt, dass der Radverkehrsanteil von 4 % auf 7 % angehoben werden soll. Tatsächlich lag er 2001 bei etwa 5 %, die Stadt Salzburg hat zum Vergleich einen Radverkehrsanteil von 20 %! Fest steht, dass deutlich mehr als bisher für den Radverkehr investiert werden muss, um eine spürbare Steigerung des Radverkehrsanteils zu erreichen.
Vertröstung auf Zeit nach Westring inakzeptabel!
Von den verantwortlichen Politikern wird eine Verbreiterung bzw. ein Lückenschluss des Radweges durch Auflassen einer Fahrspur erst nach der Fertigstellung des Westrings für möglich erklärt. Die Initiative FahrRad wird diese Vertröstung auf den „Sankt-Nimmerleinstag“ nicht akzeptieren, da die prognostizierten Reduktionen des Autoverkehrs im Bereich der Nibelungenbrücke durch den Westring (Baukosten 600 Millionen Euro!) nicht in diesem Ausmaß eintreten werden, und sich keine PolitikerInnen finden lassen werden, die die Auflassung der Fahrspur verbindlich und unwiderruflich versprechen können. Groß ist die Zahl der möglichen Ausreden, warum es dann doch nicht realisierbar sein wird!
Attraktivierung jetzt!
Die Initiative FahrRad fordert unverzügliche Verbesserungsmaßnahmen im Rahmen eines Großprojekts, die mit deutlich geringeren finanziellen Mitteln als der Donausteg realisierbar sind, und einen markanten Zuwachs der RadfahrerInnen bewirken könnten, so wie dies in Salzburg nach den Baumaßnahmen im Bereich der Staatsbrücke (ca. 6 Mio. €) erfolgt ist, wodurch sich der Radverkehr mehr als verzehnfacht hat! Die Initiative FahrRad hat ein aus insgesamt 12 Punkten bestehendes Anforderungsprofil für das Großprojekt zusammengestellt, um alle Relationen über die Brücke für RadfahrerInnen attraktiv zu gestalten. Gefordert wird zunächst die Durchführung einer Machbarkeitsstudie, um zu klären, wie die Maßnahmen aus dem Anforderdungsprofil umgesetzt werden können (z.B. zusätzliche Belastbarkeit des Brückentragwerks für Verbreiterung, Denkmalschutz). Basierend auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie soll ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden, wobei das Anforderungsprofil verpflichtend einzuhalten ist. Schließlich fordert die Initiative FahrRad die rasche und verbindliche Umsetzung des Siegerprojekts.
Kritikpunkte im Detail (Stand: 2007-01)
Die Nummern der folgenden Absätze beziehen sich auf die Zahlen im Plan. Klicken Sie mit der Maus auf eine Zahl oder eine verbesserungswürdige Stelle im Plan, um direkt zum entsprechenden Absatz zu gelangen.
1: Schmale Radwege auf der Nibelungenbrücke
Die Radwege
auf der Nibelungenbrücke sind zu schmal, führen häufig
zu Konflikten mit Fußgängern und sind gefährlich
nahe an der Fahrbahn:
durch die schmalen Fahrspuren kann der erforderliche
Mindestabstand von 1 m vor allem von breiten Fahrzeugen (LKW, Bus)
zu RadfahrerInnen am Radweg nicht eingehalten werden.
Der Radweg wird aufgrund der schmalen Gehwege oft auch von
FußgängerInnen benutzt, wodurch RadfahrerInnen immer wieder
gefährlich nahe an die Fahrbahn gedrängt werden (Foto Mitte).
Durch die hohen Bordsteinkanten besteht für
RadfahrerInnen bei Ausweichmanövern eine große (Ab-)Sturzgefahr,
was bei dichtem Verkehr tödlich enden kann!
Da die 5- bis 6-spurige Fahrbahn nur über die nicht radfahrgerechte Unterführung
zu queren ist, werden die Ein-Richtungs-Radwege auch oft in die falsche Richtung
benutzt (rechtes Foto): eine bessere Querungsmöglichkeit und eine Verbreiterung
(mindestens um 1,5 m je Seite) zur Befahrbarkeit in beide Richtungen sind
notwendig.
2: Abfahrt nach Norden
Der Radweg endet nach der Brücke in
einer Busbucht, RadfahrerInnen müssen bis kurz vor der Kreuzung
Haupstraße/Rudolfstraße auf die stark befahrene Fahrbahn
ausweichen (Fotos: Beginn, Ende der Lücke).
3: Zufahrt von Norden
RadfahrerInnen dürfen in der Hauptstraße
nördlich des Hinsenkampplatzes
nicht (so wie die Straßenbahn, linkes Foto) gegen die Einbahn
fahren, und müssen daher einen Umweg über die Jahnstraße
und die stark befahrene Ferihumerstraße (rechtes Foto)
oder den noch längeren
Umweg über die Kaarstraße, Mühlkreisbahnstraße
und Fiedlerstraße in Kauf nehmen.
In der Ferihumerstraße, wo RadfahrerInnen z.B. auch vom Radweg in
der Wildbergstraße kommend zur Brücke fahren müssen, ist trotz der
großen Fahrbahnbreite und des oft dichten Verkehrs derzeit keine
Radfahranlage vorhanden (rechtes Foto).
Von der Kreuzung Haupstraße/Rudolfstraße
bis zum Anfang des Radwegs beim neuen Rathaus müssen
RadfahrerInnen die ebenfalls stark befahrene
Fahrbahn benutzen.
Fotos: Lücke von Süden bzw. von Norden gesehen
4: Westseitige Verbindung zum Urfahraner Donauradweg
Um vom Donauradweg aus Westen (z.B. von Puchenau) kommend auf die Brücke zu gelangen, müssen RadfahrerInnen einen 300 m langen Umweg über Flußgasse und Fiedlerstraße nehmen und dabei das gesamte Neue Rathaus umrunden. Eine direkte westseitige Rampe zwischen Brückenkopf und Donauradweg würde diese Verbindung attraktivieren und auch Donauradweg-TouristenInnen den Weg zum Hauptplatz wesentlich erleichtern. In Verbindung mit der Verbreiterung des westseitigen Brückenradwegs zur Befahrbarkeit in beiden Richtungen würde durch diese Rampe auch die Erreichbarkeit des Donauradwegs in Richtung Westen vom Hauptplatz aus deutlich verbessert werden.
5: Ostseitige Verbindung zum Urfahraner Donauradweg
RadfahrerInnen müssen, um vom Hauptplatz über die Brücke zum Donauradweg zu gelangen, einen Umweg über Friedrichstraße und Schulstraße nehmen oder auf die Errichtung einer Rampe im Zuge des Umbaus des AEC warten. Um vom Donauradweg aus Osten (z.B. von Dornach) kommend auf die Brücke zu gelangen, müssen RadfahrerInnen ebenfalls den Umweg über Flußgasse und Fiedlerstraße nehmen (Punkt 4), oder über die Kirchengasse und die Unterführung zum Neuen Rathaus fahren (Punkt 9). Die Errichtung einer befahrbaren Rampe beim AEC in Verbindung mit der Verbreiterung des ostseitigen Brückenradwegs zur Befahrbarkeit in beiden Richtungen würde auch diese Relation deutlich attraktivieren.
Fotos: ehemalige Rampe zwischen Radweg Brücke - Kirchengasse beim AEC,
rechts oberes Ende der Rampe
Fotos: geplanter Neubau AEC, unteres Ende der ehemaligen Rampe
6: Hauptplatz-seitige Anbindung des Brückenradwegs an den ostseitigen Donauradweg
Im Bereich der Ostrampe der Nibelungenbrücke auf der Linzer Seite wurde
2003 für die Auffahrt auf die Brücke ein Radweg auf dem schon
vorhandenen Gehsteig eingerichtet. Für die FußgängerInnen wurde
außen an der Mauer der Rampe eine eigene Stahl-Glaskonstruktion
angehängt und am oberen Ende (im Bereich des Nordende der
Fußgängerunterführung) wieder in den bestehenden Gehsteig
eingebunden.
Von der Brücke kommend müssen RadfahrerInnen hingegen nach wie vor
auf der stark befahrenen Fahrbahn der Unteren Donaulände fahren, um diese
bei der Rechten Donaustraße zu queren und schließlich zum Radweg
zu gelangen.
Fotos: 2003 neu angelegte Auffahrt, entsprechende Abfahrt
fehlt, stark vom Autoverkehr befahrene Fahrbahn der Abfahrt
8: Radwegüberfahrt Finanzamt
Die Radwegüberfahrt vom Hauptplatz zur Brücke wird oft auch von FußgängerInnen (vor allem mit Kinderwägen) benutzt, die die Unterführung nicht benutzen können oder wollen. Hier fehlt eine ebenerdige Querungsmöglichkeit für FußgängerInnen parallel zum Radweg.
9: Unattraktive Querungsmöglichkeit AEC-Neues Rathaus
Die Unterführung stellt die einzige Querungsmöglichkeit der Hauptstraße im Bereich des Neuen Rathauses bzw. AEC dar. Den meisten RadfahrerInnen ist die Unterführung unbekannt, weil die Zufahrt beim Neuen Rathaus relativ versteckt ist. Die engen und schlecht einsehbaren Kurven der Rampe eignen sich nur schlecht für RadfahrerInnen. Auf der Ostseite der Unterführung, am Ende der Kirchengasse, führen nur zwei Stiegen auf die darüber liegende Ebene. Eine radfahrgerechte Umgestaltung der Unterführung sowie die umgehende Errichtung einer Rampe auf der Ostseite sind (besonders auch für mobilitätseingeschränkte BenutzerInnen) notwendig.
Fotos: links: nicht radverkehrsgerechte Abfahrt zur Unterführung beim Neuen Rathaus;
rechts: Zugang zur Unterführung von
der Kirchengasse aus, fehlende Rampe parallel zur Stiege
10: Fehlende Querungsmöglichkeit Hauptstraße zur Fiedlerstraße
RadfahrerInnen, die von Süden kommend in die Fiedlerstraße wollen, müssen (wenn sie vorschriftsgemäß den ostseitigen Brückenradweg benutzen) entweder den Umweg über die stark befahrene Rudolfstraße in Kauf nehmen oder den westseitigen Radweg entgegen seiner vorgeschriebenen Richtung benutzen.
Geforderte Verbesserungsmaßnahmen
Die Initiative FahrRad OÖ fordert die Erreichbarkeit aller Ziele von allen Quellen über attraktive Relationen, wobei attraktiv insbesondere bedeutet:
- Sicherheit: keine Gefährdung durch Autoverkehr zufolge Radweglücken, durch zu hohe Bordsteinkanten und durch ungenügenden Abstand zu Autoverkehr und FußgängerInnen
- keine Umwege: RadfahrerInnen müssen die Möglichkeit haben, den direktesten Weg nehmen zu können, da RadfahrerInnen eine sehr geringe Akzeptanz für Umwege haben
- durchgehend befahrbare Relationen: keine Abschnitte, wo das Fahrrad geschoben werden muss, so wie bis März 2007 auf der Rampe beim AEC
- klare Benutzung und Orientierung: es muss auf einen Blick erkennbar sein, auf welchem Weg das gewünschte Ziel erreichbar ist. Viele der derzeitigen Verbindungen v.a. auf der Nordseite der Brücke sind nur durch eingehende Ortskenntnis zu finden. Beispielsweise ist die Unterführung zwischen Neuem Rathaus und AEC viel zu versteckt, um von nichts ortskundigen RadfahrerInnen wahrgenommen zu werden.
Folgende Maßnahmen sind für eine Attraktivierung im Einzelnen erforderlich:
- Verbreiterung der Radwege auf der Brücke: Die Radwege auf der Nibelungenbrücke müssen beiderseits auf eine Breite erweitert werden, die genügend Sicherheitsabstand zur Fahrbahn und zu den FußgängerInnen erlauben; der Fußweg muss ausreichend breit sein, sodass FußgängerInnen nicht auf den Radweg ausweichen müssen. Da attraktive Querungsmöglichkeiten auf der Hauptstraße schwer realisierbar scheinen, muss die Breite der Radwege eine Befahrung auf beiden Seiten der Brücke in beide Richtungen ermöglichen.
- Die Radwege in der Hauptstraße müssen von der Brücke bis zur Kreuzung Rudolfstraße/Ferihumerstraße auf beiden Seiten durchgehend und aufgrund der Barrierewirkung der 5-spurigen Hauptstraße teilweise auch in die Gegenrichtungen befahrbar gestaltet werden (ostseitig zumindest ab AEC nach Süden, westseitig zumindest nach Norden bis zur Fiedlerstraße).
- Die Einbahn in der Hauptstraße zwischen Kaar- und Rudolfstraße muss für RadfahrerInnen in Richtung Süden geöffnet werden und ab der Kreuzung mit der Rudolfstraße an den Radweg in der Hauptstraße (Punkt 2) anschließen.
- Die Radwege in der Wildbergstraße sind durch Radwege oder Radfahrstreifen mit den Radwegen in der Hauptstraße (Punkt 2) zu verbinden.
- Beim AEC sind durchgehend befahrbare Rampen zu errichten, die sowohl die Kirchengasse als auch Donauradweg mit dem ostseitigen Brückenradweg direkt verbinden. Für die Verbindung zur Kirchengasse ist zusätzlich zur Stiege bis zur Fertigstellung der neuen Rampe zum Donauradweg umgehend eine provisorische Rampe zu errichten.
- Die Unterführung zwischen Neuem Rathaus und AEC muss für RadfahrerInnen benutzbar sein und attraktiver gestaltet werden (Markierungen, Beschilderung, radfahrerInnengerechte Umgestaltung der westseitigen Rampe durch bauliche Maßnahmen).
- Beim nordwestseitigen Brückenkopf (Bereich Neues Rathaus) ist nach Möglichkeit eine Rampe zum Donauradweg Richtung Alt-Urfahr/Puchenau zu errichten.
- Beim südseitigen Brückenkopf muss bei der Kreuzung mit der Donaulände für RadfahrerInnen eine Querungsmöglichkeit der Fahrbahnen in beide Richtungen vorgesehen werden, damit die 2-Richtungsradwege auf der Brücke (Punkt 1) von allen Quellen und zu allen Zielen befahren werden können, insbesondere: vom Radweg untere Donaulände oder vom Hauptplatz auf den westseitigen Brückenradweg zum Neuen Rathaus, vom ostseitigen Brückenradweg (AEC) kommend zum Hauptplatz und zur westseitigen Rampe Richtung St. Margarethen.
- Der ostseitige Brückenradweg soll Richtung Süden auf die Ostseite des Hauptplatzes weitergeführt werden.
- Der westseitige Brückenradweg soll Richtung Norden von der Westseite des Hauptplatzes über eine direkte Radwegverbindung befahrbar sein.
- Beim südseitigen Brückenkopf muss für die Verbindung von der Brücke zum Radweg auf der Unteren Donaulände ein Radweg oder Radfahrstreifen eingerichtet werden: ein Umweg über die westseitige Rampe stellt keine attraktive Radroute dar und würde deshalb kaum von RadfahrerInnen in Anspruch genommen.
- Für die FußgängerInnen muss parallel (oder statt) der bestehenden Unterführung beim südseitigen Brückenkopf eine ebenerdige Querungsmöglichkeit der unteren Donaulände vorgesehen werden, um Konflikte mit RadfahrerInnenn auf der Radwegüberfahrt zu vermeiden.
Studie "Für eine radfahrfreundliche Nibelungenbrücke"
Die vorhergehenden Absätze sind der von der Initiative FahrRad OÖ erstellten Studie "Für eine radfahrfreundliche Nibelungenbrücke" entnommen. Die Studie enthält ausführlichere Informationen z.B. über die Relationen über die Brücke sowie einzelne Lösungsansätze und -ideen für die Realisierung einzelner Punkte des Anforderungsprofils.
Herunterladen der Studie (870 kB PDF-Datei)
Aktion für eine radfahrfreundlichen Nibelungenbrücke
Die Inititative Fahrrad OÖ hat den Autofreien Tag am 22. September 2007 genutzt, um auf die unbefriedigende Situtation auf der Nibelungenbrücke aufmerksam zu machen. Für 2 Stunden konnte die westliche Fahrbahnhälfte der Brücke für den Motorisierten Verkehr gesperrt werden, auf der freien Fläche fand eine Kundgebung unter dem Titel Für eine radfahrfreundliche Nibelungenbrücke statt. MusikerInnen, RadkünstlerInnen, EinradfahrerInnen und JongleurInnen unterstützten bei strahlendem Sonnenschein die politische Forderung nach einer Verbesserung der Verhältnisse für RadfahrerInnen auf und im Anschluss an die Nibelungenbrücke, die das Nadelöhr darstellt für alle die von Linz nach Urfahr und von Urfahr nach Linz wollen, gegenwärtig aber gefährlich, schmal und schlecht ans Radnetz angeschlossen ist. In einer Studie hat die Initiative Fahrrad OÖ im Frühjahr dieses Jahres die Problemlage ausführlich dargestellt, um die Forderung nach einem Ausbau der Nibelungenbrücke zu untermauern (Studie). Nahezu 30 AktivistInnen und SympathisantInnen der Initiative FAhrrad OÖ und deren Familienangehörige sicherten das problemlose Vorbeifahren der Straßenbahnen, verteilten Flugblätter und "Autofreier-Tag-Schokolade" (zur Verfügung gestellt vom Klimabündnis), sammelten Unterschriften bei den PassantInnen, diskutierten und argumentierten - mit begeisterten BefürworterInnen und verärgerten GegnerInnen (siehe dazu auch Leserbrief). Jetzt liegt es an den politischen EntscheidungsträgerInnen von Stadt Linz und Land OÖ, die Forderung der 200 KundgebungsteilnehmerInnen und der mittlerweile mehr als 2000 UnterzeichnerInnen voranzutreiben und nach der besten Lösung für alle VerkehrsteilnehmerInnen zu suchen. |
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Presseberichte
Denkmalamt stimmt beiden Brücken-Varianten zu
Erstaunlich offen zeigt sich das Denkmalamt in der Frage der Neugestaltung der Nibelungenbrücke. Chef-Denkmalschützer Wilfried Lipp kann sich beide Varianten vorstellen: eine Verbreiterung oder eine zweistöckige Variante. Wie berichtet, gibt es mehrere Pläne, die Geh- und Radwege auf der Nibelungenbrücke neu zu gestalten. Unbestritten ist dabei, dass vor allem die Radfahrer zu wenig Platz haben und die Anbindung an das Radwegenetz nicht den Anforderungen entspricht. Architekt Fritz Matzinger schlägt daher vor, eine eigene Fußgänger-Plattform unterhalb des derzeitigen Geh- und Radweges wie einen Balkon anzuhängen. Andere Pläne - etwa jene von Barbara Kolb und Christian Hader - sehen vor, die Brücke mittels zusätzlicher Elemente zu verbreitern. Wilfried Lipp kann sich als Chef des oö. Bundesdenkmalamtes beide Varianten vorstellen. Er betont aber, dass die Zustimmung nur eine grundsätzliche sei: "Die Erschließung ist ja noch nicht geklärt. Sie darf nicht mit einem Rattenschwanz an negativen Konsequenzen verbunden sein." Wichtig sei, so Lipp, dass die von der Brücke geforderte Funktion des Querens für alle Verkehrsteilnehmer ungehindert möglich sei. In diesem Punkt sieht der Denkmalschützer bei der zweistöckigen Variante Probleme: "Ich glaube, dass sich weder Fußgeher noch Radfahrer, wenn sie unten queren müssen, sehr wohl fühlen würden." In puncto Gestaltung sei dieser Plan durchaus diskutierbar, aber ansonsten "keine unbedingt attraktive Lösung". Die zweite Idee, die eine Verbreiterung vorsieht, ist nach Lipp ebenfalls eine weitere Überprüfung wert. Nur: "Das alte Geländer der Brücke müsste erhalten werden." (Herbert Schorn)
Unterschriften für Nibelungenbrücke
Für eine radfahrgerechte Nibelungenbrücke hat die "Initiative FahrRad" 2000 Unterschriften gesammelt und dem Linzer Bürgermeister Franz Dobusch übergeben. Auf eine bestimmte der zuletzt diskutierten Ausbauvarianten wollen sich die Rad-Experten nicht festlegen. Ihrer Ansicht nach hat die Brücke viele Problemstellen: So ist der Radweg zu nah an der Straße, zu schmal, und auch die Anschlüsse an beiden Seiten stellen ein Problem dar.
Nibelungenbrücke: Statt aufstocken mit Zusatzelementen verbreitern
Zwei junge Architekten lassen in der Diskussion um die Neupositionierung der Geh- und Radwege auf der Niblungenbrücke mit einem neuen Vorschlag aufhorchen: Zusatzelemente, die auf die Brücke aufgesetzt werden, sollen sie breiter machen. Wie berichtet, stieß das Konzept des Leondinger Architekten Fritz Matzinger bei Radfahrern und Fußgehern vielfach auf Ablehnung: Nach diesem Plan soll auf beiden Seiten unterhalb der bestehenden Fahrbahn eine Plattform für Fußgeher eingezogen werden. Nun schlagen Barbara Kolb (32) und Christian Hader (35) vor, die Nibelungenbrücke durch das Aufsetzen von zwei zusätzlichen Elementen zu verbreitern. Somit müsste kein Verkehrsteilnehmer mittels einer unteren Ebene die Donau queren, die Sicherheitsbedenken fielen weg. Uns ist wichtig, dass für jeden Verkehrsteilnehmer Blicke in alle Richtungen möglich sind“, sagt Hader. Daher empfehlen die gebürtigen Linzer, die in Wien unter dem Namen „cocooner architects“ arbeiten, die Abgrenzung zur Fahrbahn und das Brückengeländer transparent zu gestalten. Ein weiterer Vorteil: Durch das Aufsetzen der vorgefertigten Teile würde kaum in das Bauwerk eingegriffen. Zwischen Rad- und Fußweg könnten Sitzgelegenheiten, Infotafeln und Grüninseln entstehen. Hader: „Dadurch kann die Brücke zu einem interessanten Stadtraum werden."
Stau auf Nibelungenbrücke
Leserbrief aus den OÖNachrichten vom 10.10.2007
Zur Verärgerung mancher Autofahrer wegen der zweistündigen Sperre der Nibelungenbrücke am Autofreien Tag möchten wir auf das "Stau-Verhältnis" hinweisen: Die Autofahrer selbst sind es, die jeden Morgen genau denselben Stau verursachen, wie die Kundgebung für den radfahrfreundlichen Ausbau der Nibelungenbrücke auslöste. Schade außerdem, dass selbst am Autofreien Tag nicht mehr Autofahrer bereit waren, ihren Pkw stehen zu lassen und auf umweltfreundliche Formen der Mobilität umzusteigen. Die Initiative FahrRad hofft, dass die verantwortlichen Politiker nach vielen Jahren der Untätigkeit endlich bereit sind, dieses wichtigste Nadelöhr für Radfahrer zu entschärfen. Wir erwarten uns jedoch, dass alle Ausbauvarianten ernsthaft geprüft werden und man sich nicht vorschnell auf die Zwei-Etagen-Lösung (Radfahrer oben - Fußgänger unten) festlegt. Gerade an diesem zentralen Punkt sollte nach Abwägung aller Vor- und Nachteile die für Radfahrer und Fußgänger beste Lösung zum Zug kommen.
Mag. Gerhard Prieler, Vorsitzender der Initiative FahrRad OÖ
Nibelungenbrücke wird zweistöckig: Oben Radfahrer, unten Fußgänger
Ein neues Konzept könnte die gefährliche Situation für Radler und Fußgänger auf der Nibelungenbrücke lösen: Die Radler fahren auf der Brücke, für die Fußgänger würde ein Gehweg unter der Fahrbahn errichtet. Das Denkmalamt stimmt grundsätzlich zu. Als "Grundidee, die noch nicht im Detail ausgearbeitet ist", bezeichnet Mobilitätsstadtrat Jürgen Himmelbauer (Grüne) den Plan, die Fußgänger unter dem Radweg mittels eigener Plattform über die Nibelungenbrücke zu schicken. Doch die Idee hat gegenüber allen anderen bislang angedachten Varianten einen entscheidenden Vorteil: Das Denkmalamt stimmt zu. Das ist notwendig, weil die Brücke denkmalgeschützt ist. Zweiter Schritt: Nun muss die Stadt das Land von der Sinnhaftigkeit überzeugen. Denn das Land verwaltet die Brücke für den Eigentümer Bund. Die jüngste Studie der Asfinag über die Linzer Verkehrsentwicklung in den kommenden Jahren lässt Planungsstadtrat Klaus Luger optimistisch in die Verhandlungen gehen: "Der Plan, nach dem Bau des Westrings eine Fahrspur der Autofahrer zu kappen, ist aufgrund der Studie unrealistisch geworden. Wir müssen neue Wege finden." Stimmt auch das Land dem Plan zu, kann die Detailplanung beginnen. Diese müsste in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt erfolgen. Denn: "Die Zustimmung ist vom Projekt abhängig", erklärt Luger. Warum die Fußgänger - und nicht etwa die Radler - nach unten müssen, erklärt Stadtrat Himmelbauer so: "Die Plattform wäre überdacht. Somit wären die Fußgänger vor Regen und Wind geschützt." Bedrohliche nächtliche Szenarien wie etwa bei einer Unterführung befürchtet der Grünen-Stadtrat nicht: "Die Plattform soll zur Seite hin offen sein. Ein Tunnel ist sicher nicht angedacht." Gerhard Prieler von der Initiative FahrRad ist der Idee nicht abgeneigt: "Es ist eine Variante, die es lohnt, sie genau durchzudenken." Ihm sind vor allem die Radweg-Anschlüsse von und zur Brücke wichtig: "Hier muss auf alle Fälle viel verbessert werden!" Die Initiative FahrRad startet am 22. September ab 10 Uhr auf der Nibelungenbrücke die Aktion für eine radfahrfreundliche Nibelungenbrücke.
Fußgänger verbannen
Leserbrief aus den OÖNachrichten vom 16.10.2007
Größte Umweltbelastung (Schadstoffausstoß, Energieeinsatz, Lärm, Flächenverbrauch, Trennwirkung) verursacht der Autoverkehr. In Sonntagsreden wird oft verkündet, dass alle Anstrengungen unternommen würden, die Mobilität vom privaten Kraftfahrzeug zu den umweltfreundlichen Verkehrsarten zu verlagern. Die Realität ist umgekehrt. In der Stadt werden die Fußgänger meist auf viel zu schmale Gesimse entlang der Häuserfronten gedrängt. Im Falle der Nibelungenbrücke geht die Verdrängung in die Unterkonstruktion der Stahlbrücke. Wenn man schon nicht den Mut aufbringt, die Fahrbahnen auf der Brücke auf zwei Fahrspuren je Richtung zu verringern, dann müssten die beidseitigen "Balkone" - wie die Gehsteige auf der Brücke heute auch - mindestens vier Meter breit sein. Die Frage ist auch, warum eigentlich muss diese Brückenerweiterung unter dem Niveau der Nibelungenbrücke sein? Wenn man die Gehsteige an den Stahlträgern unten anhängen kann, so müsste man sie ja auch oben, quasi ebenerdig anhängen können, und die Fußgänger müssten nicht in den Untergrund, wo sich die meisten Menschen nicht recht wohl fühlen. Außerdem ersparte man sich damit die Probleme mit den Zu- und Aufgängen zu diesen beiden Unterflurbalkonen.
Hans Hörlsberger
Ebenen verbinden
Leserbrief aus den OÖNachrichten vom 19.10.2007
Die vielen Reaktionen auf das Projekt Nibelungenbrücke stimmen mich sehr positiv und sind äußerst erfreulich. Auch negative Kritik ist willkommen. Den Sicherheitsbedenken kann man zweifach begegnen: Zu einem bestärken sie mich im Verfolgen der Idee, die vier Bereiche über den Brückenpfeilern durch diverse dynamische Anziehungspunkte (z.B. Café, Touristeninfo, Gelateria, etc.) zu beleben und zu attraktivieren. Genau hier könnten die beiden Ebenen sinnvoll miteinander verbunden werden. Städtebaulich ist das eine hervorragende Chance, diese Punkte als Points of View entsprechend qualitätvoll formal spannend zu gestalten und damit die Brücke räumlich in die Stadt zu integrieren. Zum anderen kann man auf der Brücke vom jetzigen zirka 4,5 Meter breiten Gehsteig sicherlich einen Streifen von 1,50 Meter entbehren, um für die sehr geringe nächtliche Fußgeherfrequenz eine Alternative anzubieten. Der Tausch, Radfahrer nach unten und Fußgeher nach oben, hat allein wegen der aufwändigen Anbindungen an den Brückenköpfen vermutlich wenig Realisierungschance. Abgesehen davon sollte man aber doch jenem Verkehrsteilnehmer, der länger auf der Brücke verweilt, den besseren Witterungsschutz geben.
Architekt DI Fritz Matzinger, Leonding
Nach Westring-Studie ist auch die SP für Nibelungenbrücken-Radweg
Jetzt hängt es von der Denkmalschutz-Behörde ab. Stimmen die Denkmalschützer zu, dann wird die Linzer Nibelungenbrücke erweitert, so dass die Radfahrer eine eigene Fahrspur bekommen. Derzeit müssen sich Radfahrer und Fußgeher auf der stark befahrenen Brücke den eigentlichen Gehsteig teilen. Gefährliche Situationen sind die Folge. Radfahr-Initiativen und Mobilitätsstadtrat Jürgen Himmelbauer (Grüne) fordern schon lange einen eigenen Radweg für die Nibelungenbrücke, die sehr stark auch von Radfahrern benutzt wird. Architekten entwickelten bereits zwei Projekte, die jeweils ein Dazuhängen eines Gehweges an die Brücke vorsehen. Doch die Vorhaben scheiterten bisher, da es keine politische Mehrheit dafür gab. Planungsstadtrat Klaus Luger (SP) verwies stets darauf, dass 2015 nach der angestrebten Fertigstellung des Westrings ein bisheriger Kfz-Fahrstreifen den Radfahrern zur Verfügung gestellt werde. Die Asfinag-Studie über Auswirkungen des Westrings hat diesen Plan zu Fall gebracht. Denn der Westring entlaste die Nibelungenbrücke bei weitem nicht so, dass auf einen Kfz-Streifen verzichtet werden könnte (OÖN-Artikel vom 14.07.2007). "Ich glaube, es gibt keine andere Lösung als das Dazuhängen eines Radweges an die Brücke", sagt Luger jetzt. Bei Stadtrat Himmelbauer rennt Luger damit offene Türen ein: "Es ist vernünftig, dass Luger jetzt auf unsere Linie einschwenkt." 47.000 Autos fahren derzeit täglich über die Nibelungenbrücke. Nach der Fertigstellung des Westrings im Jahr 2015 sollte ein Kfz-Fahrstreifen an die Radfahrer abgetreten werden, plante Stadtrat Klaus Luger (SP). Der Plan wurde nun verworfen. Denn eine Asfinag-Studie zeigt, wie berichtet, dass der Autoverkehr auf der Nibelungenbrücke weiter so stark bleibt, dass keine Autospur aufgegeben werden kann. (Erhard Gstöttner)
OÖN Kommentar von Erhard Gstöttner
Ja, in Salzburg
Höchste Zeit, dass die SP-Mehrheit umdenkt. Linz, die Stadt, in der das Abenteuer zu Hause ist, könnte der Leitspruch von Radfahrern lauten. Denn durch Linz zu radeln, das ist nach wie vor ein Wagnis, zum Beispiel auf dem Pseudo- Radweg auf der Nibelungenbrücke. Das ist längst bekannt. Dennoch wollte die SP- Rathausmehrheit an diesem Zustand nichts ändern. Die Asfinag-Studie hat jetzt ein Umdenken ausgelöst. Vorausgesetzt, der Denkmalschutz stimmt zu, dann sollte der Umbau der Nibelungenbrücke flott gehen. Pläne gibt es bereits. Das nötige Geld wird wohl vorhanden sein. Linz sollte sich beim Radfahren ein Beispiel an Salzburg nehmen, wo der Radfahreranteil vier Mal so hoch wie in Linz ist. Das ist kein Zufall, sondern bedurfte etlicher Investitionen. Die Salzburger Staatsbrücke wurde zum Beispiel um sechs Millionen Euro radfahrfreundlich umgebaut. Höchste Zeit, dass die Linzer SP-Rathausmehrheit nicht mehr fast alles dem Auto unterordnet.
Radeln in Linz: Besser wird’s nur langsam
Seit Herbst 2003 ist der Grüne Jürgen Himmelbauer Mobilitätsstadtrat. Sind die Bedingungen für Radler nun besser? Wir befragten Himmelbauer und Gerhard Prieler, Radfahr- Fachmann in Linz. Eigentlich hätte mehr für die Radler getan werden können, bekennt Himmelbauer: „Wir bewegen uns zwar auf dem richtigen Weg, aber zu langsam.“ Doch am geringen Tempo der Linzer Radfahrpolitik trage er keine Schuld, sagt Himmelbauer: „Denn oft ist es schwierig, die politische Mehrheit zu bekommen.“ Eines der größten Probleme für Radfahrer in Linz ist nach wie vor nur schlecht gelöst – das Befahren der Nibelungenbrücke. „Wirklich lösen kann man das Problem nur, indem man in Abstimmung mit dem Denkmalschutz an die Nibelungenbrücke eine eigene Radlerspur dazubaut“, sagt der Stadtrat. Doch die Rathaus-Mehrheit vertröste auf die Fertigstellung des Westrings. Denn dann werde auf der Brücke eine Autospur für Radfahrer umgewidmet. „Das ist eine Illusion“, sagt Himmelbauer. Er habe Positives erreicht, sagt der Grünen- Stadtrat: „Die Öffnung von Einbahnen und Busspuren für Radfahrer sowie die Schaffung von Aufstandsflächen für Radler an Kreuzungen.“ Himmelbauer ist überzeugt: „In Linz fahren nun mehr Leute mit dem Rad als vor einem Amtsantritt.“ Gerhard Prieler von der Initiative FahrRad gesteht Himmelbauer einige Verbesserungen für Radler zu. Dem Stadtrat seien aber oft die Hände gebunden, sagt der Ober-Radler. „Wir registrieren bei ihm starkes Bemühen. Er setzt in seinem Bereich Dinge schnell um. Bei großen Projekten ist er aber auf die anderen Fraktionen angewiesen. Da fehlt noch die Unterstützung.“ Ob er sich beim Amtsantritt des Grünen als Mobilitätsstadtrat mehr erwartet hätte? „Eigentlich nicht. Wir wissen aus Erfahrung, wie schwierig Vorhaben in diesem Bereich umzusetzen sind. Dafür hat er eh einiges erreicht.“ (gsto, res)
Leserbrief zu diesem Artikel aus den OÖNachrichten vom 5.06.2007
Ihr Artikel zum Thema Radeln in Linz zeigt, dass unsere Stadtväter (und - mütter) das Fahrrad im Alltag de facto nicht benutzen. Dies ist auch mit ein Grund dafür, dass es in Linz keine breite Unterstützung des Radverkehrs durch die Politik gibt. Die regelmäßige Nutzung des Fahrrades durch Politiker könnte Vorbildfunktion für viele andere Bürger dieser Stadt sein, sie zum Radfahren bewegen und wahrscheinlich überhaupt die billigste FFFForm der Radverkehrsförderung darstellen. Nicht ganz zufällig ist in Städten (z.B. Salzburg oder München), wo der Bürgermeister oder andere bekannte Politiker regelmäßig mit dem Fahrrad fahren, ein hoher Radverkehrsanteil vorhanden. So sollte aber wenigstens, solange die eigene Radbenützung nicht vorstellbar erscheint, eine ausreichende finanzielle Unterstützung des Radverkehrs erfolgen, die in Linz bei weitem nicht gegeben ist. Die Politiker investieren ja auch viel Geld in Bereiche, wo sie - zumindest derzeit - nicht unmittelbar betroffen sind, wie z. B. in Altersheime oder in die Unterstützung sozial schwacher Personen. Investieren in den Radverkehr bedeutet jedenfalls Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt, aktiven Umweltschutz und die Vermeidung von hohen Kosten für die anderen Verkehrsmittel.
DI Lukas Beurle, Stv. Vorsitzender Initiative FahrRad OÖ
Nibelungenbrücke soll radfreundlicher werden
Linzer Rundschau vom 30.05.2007
LINZ - Mehr als 900 Unterschriften hat die Initiative FahrRad OÖ bereits gesammelt. Sie setzt sich für eine radfahrfreundliche Nibelungenbrücke ein. Es wird die Durchführung einer Machbarkeitsstudie gefordert. Basierend auf den Ergebnissen solle dann von der Stadt ein Ideenwettbewerb zur Lösung des Problems ausgeschrieben werden. ”Vor ein bis zwei Wochen haben wir unsere Forderungen an etwa 15 Politiker, wie Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ), Planungsstadtrat Klaus Luger (SPÖ) oder Mobilitätsstadtrat Jürgen Himmelbauer (Grüne), geschickt. Bis heute hat sich aber noch niemand bei uns deswegen gemeldet”, sagt Mirko Javurek von der Initiative FahrRad OÖ. Mobilitätsstadtrat Himmelbauer hat sich aber bereits mit der Studie beschäftigt. ”Ich stimme den Forderungen 100-prozentig zu und bin froh, dass es solche Initiativen gibt. Das Problem Nibelungenbrücke muss gelöst werden”, unterstützt er die Aktion. Er habe auch schon über das Thema mit Bürgermeister Dobusch gesprochen. ”Die SPÖ will aber anscheinend die Radfahrer bis zum Bau des Westrings vertrösten”, mutmaßt Himmelbauer. Von Bürgermeister Dobusch war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu diesem Thema zu bekommen. MARIO KRAML
Mehr als 800 Radler fordern Neugestaltung der Nibelungenbrücke
OÖ Nachrichten vom 21.05.2007
LINZ. Mehr als 800 Unterschriften für einen radlerfreundlichen Umbau der Nibelungenbrücke hat die Initiative "FahrRad" gesammelt. Den Plan, dort den getrennten Rad- und Fußweg aufzuheben, lehnt die Initiative aber ab.
"Ich hätte mir nie gedacht, dass das Interesse und die Betroffenheit der Radfahrer so groß sind", sagt Gerhard Prieler von der Initiative "FahrRad". Bereits mehr als 800 Radler unterstützen deren Forderung nach einem radfahrergerechten Umbau der Nibelungenbrücke. "Sie ist für Radler das Nadelör von Linz", sagt Prieler. "Das massivste Problem."
Die Schwierigkeiten sind für die Radler breit gestreut: Die Radstreifen sind zu schmal, zu nah an der Fahrbahn und aufgrund des hohen Sockels gefährlich. Und wer am anderen Ende angelangt ist, kommt oft nur über Umwege zum Ziel, weil Radleranschlüsse fehlen oder gefährlich sind. Prieler nennt ein Beispiel: "Wenn jemand vom Hauptplatz zum Neuen Rathaus will, muss er einen Riesenumweg in Kauf nehmen."
Dass die Situation zur Zeit gefährlich ist, bestätigt auch Erwin Fuchs von der Linzer Polizei. Vor allem Radler, die von Urfahr in Richtung Hauptplatz fahren, seien an der Kreuzung mit Donaulände massiv gefährdet: "Hier passieren immer wieder Unfälle. In den vergangenen Jahren wurden zwei Menschen getötet."
Neu angefacht wurde die Diskussion durch den Vorschlag von Planungsstadtrat Klaus Luger in den OÖN, die Trennung von Fuß- und Radweg auf der Nibelungenbrücke aufzuheben und Radler auf beide Seiten in beide Richtungen fahren zu lassen.
Das lehnt Prieler ab: "Das ist keine Lösung." Es sei zum einen zu gefährlich, zum anderen stehe man auf beiden Seiten dann wieder an. Sein Vorschlag: "Die Brücke muss auf beiden Seiten breiter werden." Er fordert daher eine Machbarkeitsstudie und einen Architektenwettbewerb.
Die "Aktion für eine fahrradfreundliche Nibelungenbrücke" kann im Internet unter der Adresse
www.ifahrrad.at unterstützt werden.
Vorigen Montag fragten wir: "Soll der getrennte Rad- und Fußweg auf der Nibelungenbrücke zusammengelegt werden?" Das Ergebnis der Abstimmung : 14,7 Prozent sind dafür, 85,3 Prozent dagegen.
Unüberlegt - Radler und Fußgänger brauchen auf der Nibelungenbrücke mehr Platz.
Kommentar von Herbert Schorn
Der Plan von Stadtrat Klaus Luger, die Trennung von Rad- und Fußweg über die Nibelungenbrücke aufzuheben, ist eine Schnapsidee. Schon jetzt gehen immer wieder Fußgänger am ohnehin schmalen Radstreifen. Sie sind mit Klingeln vielfach nur mühsam zu bewegen, ihre Schritte wieder zurück auf die eigene Seite zu lenken - wenn sie den hilflos Klingelnden überhaupt wahrnehmen. Was also im Alltag schon schwierig ist, wird zum Beispiel während des Urfahraner Marktes zum unlösbaren Problem: Keine Radglocke der Welt kann solche Fußgängermassen wegbimmeln! Bleibt dem Radler nur eins: schieben.
Problem zwei: Sollten Radler wirklich in beide Richtungen über die Nibelungenbrücke fahren dürfen, gibt es Stellen, an denen sie schlichtweg anstehen. Etwa, wenn ein Radler von Urfahr zum Hauptplatz fährt und die AEC-Seite wählt.
Für eine wirkliche Lösung braucht es eine exakte Analyse der gesamten Brücke inklusive der Zu- und Abfahrten und keine übereilten Lösungen.
Luger: Radler und Fußgänger sollen gemeinsam über Nibelungenbrücke
OÖNachrichten vom 14.05.2007
LINZ. Stadtrat Klaus Luger will den Radweg auf der Nibelungenbrücke entfernen. Radler und Fußgänger sollen die Gehsteige zukünftig in beide Richtungen gemeinsam benutzen.
Den getrennten Radfahrer- und Fußgängerbereich auf der Nibelungenbrücke will Planungsstadtrat Klaus Luger (SPÖ) aufheben: Damit sollen Radler in Zukunft auf beiden Seiten in beide Richtungen über die Donau radeln können. „Die Fläche ist breit genug“, meint er. „Schon jetzt gehen Fußgänger oft auf dem Radweg.“ Wenn zu viele Fußgänger unterwegs sind, gäbe es zwei Möglichkeiten für die Radler: schieben oder schon vorher auf die andere Seite wechseln.
Außerdem schwebt dem Planungsstadtrat vor, die Radlerampelkreuzung vom Hauptplatz über die Donaulände zur Brücke auch für Fußgänger zu öffnen. „Dadurch holen wir die Fußgänger aus der Unterführung“, sagt er. Laut einer Zählung im April würden schon jetzt bis zu zehn Prozent der Fußgänger den Zebrastreifen oben benutzen.
Der zuständige Stadtrat Jürgen Himmelbauer (Grüne) hält von beiden Ideen wenig. Gegen die Benutzung der Radlerkreuzung durch Fußgänger seien das Land als Straßenerhalter und die Polizei. Auch die Stadtplanung hat das Problem bereits untersucht. Das Ergebnis: Es würde zu massiven Staus für die Autofahrer kommen. Denn die Grünphasen der Radlerampel müssten für eine Fußgängerampel verlängert werden. Und das heißt für die Autos: bitte warten.
Die Zusammmenlegung von Geh- und Radweg sieht Himmelbauer ebenfalls problematisch: „Das ist zu gefährlich.“ Ihm wäre lieber, wenn die Nibelungenbrücke auf einer Seite für die Radler verbreitert würde. Technisch sei das kein Problem, so Himmelbauer. Allerdings müsste der Denkmalschutz zustimmen. Lukas Beurle von der Initiative „FahrRad“ unterstützt diesen Vorstoß. Allerdings ist er dafür, dass vorher der gesamte Bereich rund um die Nibelungenbrücke analysiert wird.
Leserbrief: Schlechter als Status quo
Zu vielen Problemen haben sich offensichtlich schon Personen, die Sachverstand haben, Gedanken gemacht und relativ gute Lösungen erarbeitet. Es wäre schon gut, wenn sich die Politik diese Vorschläge genau anschaut. Stattdessen kommen manche Politiker aber oft auf "Lösungen", die noch viel schlechter als der Status quo sind, wie jetzt im Fall der Donauquerung. Lösungen, die Probleme nicht beseitigen, sondern noch verschlimmern. Lösungen, bei denen jeder Laie sieht, dass sie schlecht sind. Vielleicht kann jemand den entsprechenden Politikern erklären, dass wir keine Schildbürger sind, deshalb brauchen sie auch keine entsprechenden Streiche aushecken.
DI Johann Sperl, Leserbrief aus den OÖNachrichten vom 18.05.2007
Ausschnitte aus den Lesermeinungen der Online-Postings
... Sollen wir leicht für einen Zwerg-Berg-FIS-Slalom trainieren und die FußgängerInnen als Kippstangen verwenden? ...
Dass Stadtrat Luger Gehsteig und Radweg auf der Nibelungenbrücke zusammenlegen will, ist die unsinnigste Idee, die ich bisher zu diesem Thema vernommen habe. Jeder halbwegs intelligente Mensch kann sich vorstellen, dass dies in Stosszeiten für Radfahrer in einen gefährlichen Spießrutenlauf im Schritttempo ausarten würde. Das Argument, das Herr Luger für diese Lösung bringt, dass auch jetzt viele Fussgänger den Radweg benützten, ist letztklassig. Mit dem gleichen Argument könnte man die Fahrbahnen aller Strassen für Fussgänger öffnen, weil manche Geher sie statt dem Gehsteig benutzen. Zur "Belohnung" für diese widersinnige Absicht sollte der hochbezahlte Stadtrat sich jeden Tag selbst mit den Fahrrad durch dichte Fussgängergruppen quälen müssen. Ich erwarte mir von der Linzer Stadtregierung vernünftige Lösungen zur Donauquerung, die das ohnehin schwere Leben der Radfahrer erleichtern, keine niveaulosen Faschingsscherze ohne Haus- und Sachverstand.
Radlern reißt Geduld: Brücke über die Donau endlich sicher ausbauen
OÖNachrichten vom 11.04.2007
LINZ. Die Nibelungenbrücke ist für Radfahrer die wichtigste Verbindung über die Donau in Linz. Doch für Radler ist diese Brücke ein Provisorium. Die Radler-Initiative "FahrRad" will nun endlich eine Lösung.
Seit 1986 gibt es einen Radweg auf der Nibelungenbrücke, doch der ist ein Provisorium. Per Markierung wurde damals vom Gehsteig ein Meter weggenommen. Zur Fahrbahn ist dieser Pseudo-Radweg durch einen 20 Zentimeter hohen Randstein getrennt. "Sehr gefährlich", sagen Radfahrer.
Seit den neunziger Jahren sollte die Situation wesentlich besser sein. Jedenfalls kündigten Stadtpolitiker im Wahljahr 1997 eine Machbarkeitsstudie für Verbesserungen an der Nibelungenbrücke an. Diese Studie gibt es noch immer nicht.
Stattdessen vertrösten Politiker, dass nach dem Bau des Westrings (derzeitiger Fertigstellungstermin 2015) die Situation auf der Nibelungenbrücke für Radler besser werde.
Die "FahrRad"-Initiative fordert nun, endlich die Studie zu erstellen, und sammelt dafür Unterschriften. "Denn die Nibelungenbrücke ist eine Schlüsselstelle im Linzer Radverkehr", sagt Gerhard Prieler, Obmann der Initiative. Die Radler-Aktivisten haben detaillierte Vorarbeiten für eine derartige Studie geleistet.
"Für Radler gibt es 36 Verknüpfungsmöglichkeiten von der Nibelungenbrücke aus. Doch nur fünf dieser 36 Verbindungen sind direkt ohne Umweg befahrbar", sagt Radler-Fachmann Mirko Javurek.
Deshalb gelte es, nicht allein für die Brücke Lösungen zu finden, sondern auch für die anschließenden Verbindungen. Ein besonders gefährlicher Abschnitt ist zum Beispiel das kurze Stück zwischen Ars Electronica Center und Café Landgraf.
Eine Schlüsselstelle im Linzer Radfahrverkehr ist die Nibelungenbrücke. Die derzeitige Lösung ist ein schlechtes und gefährliches Provisorium. Die Initiative "FahrRad" verweist auf Salzburg, wo die Staatsbrücke um sechs Millionen Euro radfahrtauglich gemacht wurde. "Die tägliche Radlerfrequenz stieg dort von 900 auf 11.000", sagt Radler-Aktivist Lukas Beurle. Mehr Infos im Internet unter:
www.ifahrrad.at (gsto)
Leserbrief zu "Radlern reißt Geduld"
Die derzeitige Situation auf der Nibelungenbrücke und an vielen anderen Orten in Linz (z.B. Hauptplatz) ist sowohl für Radfahrer als auch für andere Verkehrsteilnehmer äußerst gefährlich! Ich fahre im Alltag mit dem Rad durch Linz, weil ich so am schnellsten an jeden gewünschten Ort gelange. Doch würde ich nicht stets vorausschauend und bremsbereit fahren, wäre ich mit Sicherheit bereits tot. In der Linzer Verkehrspolitik hat die Radförderung nur einen geringen Stellenwert. Es wird zwar gute Werbung für den Radtourismus gemacht, aber das Radwegenetz ist äußerst lückenhaft, die Trennung von Kfz-, Fußgänger- und Radverkehr ist teilweise schlecht, Stellplätze sind überfüllt. Trotzdem fließt von den Verkehrsausgaben im Großraum Linz nur ein Prozent in den Radverkehr. Und das bei ständigem Verkehrschaos, Klimakatastrophe, Benzinhöchstpreisen und laufend zitiertem Bewegungsmangel? Wir sollten endlich aufwachen und erkennen, wie wichtig unser Beitrag mit dem "Rad im Alltag" sein kann.
Renate Lichtenstein, Leserbrief aus den OÖNachrichten vom 22.05.2007
FAHRRADTAUGLICHE BRÜCKE - NEUE KONZEPTE FÜR EIN ALTES PROBLEM
LinzTV vom 10.04.2007
Die Nibelungenbrücke stellt mit ihrer zentralen Lage, die Schlüsselstelle schlechthin für die Linzer Fahrradfahrer dar. Jedoch hat das fast 70 Jahre alte Bauwerk mit Altlasten zu kämpfen. Die Radwege auf der Nibelungenbrücke sind zu schmal, führen häufig zu Konflikten mit Fußgängern und sind gefährlich nahe an der Fahrbahn. Daher werden nun von der Initiative FahrRad OÖ neue Konzepte gesucht.
Das Scheitern des Linzer Fahrradsteges zwischen Nibelungen- und Eisenbahnbrücke liegt noch Jedem im Ohr. Zu wuchtig und auf keinen Fall in das Linzer Stadtbild passend, soll er gewesen sein; und überdies auch noch teuer. Alleine die Ausschreibung aber, hat an sich schon gezeigt, dass die Stadt Linz mehr und mehr die Wichtigkeit eines gut vernetzten innerstädtischen Radwegenetzes erkannt hat und diesem immer mehr Beachtung schenkt.
Warum aber gleich neue Rad-Brücken über die Donau schlagen, während die alten doch genauso attraktiver und vor allem sicherer gemacht werden könnten?
Die Linzer Nibelungenbrücke wird täglich von ungefähr 3.000 Drahteseln als Verbindung über die Donau genutzt. Sie leidet aber schon immer unter der schlecht vorhandenen Querungs-möglichkeit zwischen den Fahrtrichtungen sowie den Lücken in den bereits bestehenden Radwegen, die auch gern einmal in eine Busstation münden.
Die Initiative Fahrtrad OÖ drängt daher seit bereits fast zehn Jahren darauf, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, um zufriedenstellende Lösungen zu finden.
Während in den nächsten Jahren bei den anderen Verkehrsmitteln (Autoverkehr und Öffis) hunderte Millionen Euro investiert werden, soll bei der wichtigsten Radfahrerverbindung über die Donau über einen Zeitraum von einem halben Jahrhundert (1975-2025) ein paar Eimer Farbe ausreichen.
Die Initiative zählt die Gefahren der momentanen Situation auf und verweist auf ein Beispiel in Salzburg, bei dem durch Neugestaltungen im Bereich der Staatsbrücke, die Benützung durch die Drahteseln derart attraktiver wurde, dass eine Auslastungssteigerung um das Zehnfache zu verzeichnen war. Sie fordert die Durchführung der Machbarkeitsstudie, die Ausschreibung eines darauf basierenden Ideenwettbewerbes und die abschließende, öffentliche Zusicherung, der raschen Umsetzung des Siegerprojektes. Ob und wann aber, mit einer effektiven Verbesserung, der definitiv noch nicht optimalen Lösung für diese Schlüsselstelle seitens der Stadt zu rechnen ist, wird die Zukunft zeigen. (doz)
Ende eines Provisoriums
OÖNachrichten vom 16.02.2007
LINZ. Für Radfahrer in Urfahr gab es bislang keine Möglichkeit, direkt von der Nibelungenbrücke zur Donau zu gelangen. Mit dem Umbau des Ars Electronica Centers wird diese Lücke geschlossen.
Die Initiative "FahrRad OÖ" hatte schon 1994, also ein Jahr vor dem Bau des Ars Electronica Centers, eine Rampe für Fahrradfahrer gefordert. Herausgekommen ist ein Provisorium, dass letztlich eine lange Haltbarkeit bewies: Zwölf Jahre lang gibt es eine Rampe, die aber eigentlich nicht benutzt werden darf; Fahrräder dürfen dort nur geschoben werden.
Am 1. März erfolgt nun der offizielle Spatenstich zum Umbau des AEC. "FahrRad" befürchtet, dass die Forderung dabei unter die Räder kommt.
Planungsstadtrat Klaus Luger (SP) beruhigt: "Wir haben die Planung einer fahrrad- und behindertengerechten Abfahrt bereits beauftragt." Neben der technischen Realisierung müsse die neue Lösung auch zum Ortsbild passen. "Wir wollen dort keinen wuchtigen Betonkeil." Die Rampe soll gemeinsam mit dem AEC im Spätherbst 2008 fertig sein, so Luger. (dome)