Sie sind hier:
Sonntag, 31. Januar 2021
Freitag 13. März 2015

Fahrradfreundliche Nibelungenbrücke frühestens nach 2020? Radlobby OÖ plant Protestaktionen

Rubrik: Aktuelles Linz, Nibelungenbrücke

Zu schmale Radwege auf der Nibelungenbrücke ohne Sicherheitsabstand und mit fehlenden Anschlüssen (Foto: Herzenberger)

Rückgängige PKW-Dichte seit 2012: Trendwende in der Verkehrspolitik dringend nötig (Grafik: OÖVP, Daten: Statistik Austria)

Neue Demos geplant - mit reger Beteiligung wird gerechnet (Foto: Radlobby OÖ 2013)

Die Nibelungenbrücke wird keinesfalls vor 2020 für Radfahrer und Fußgänger verbreitert, informierte Vizebürgermeisterin Karin Hörzing diese Woche. „Seit 30 (!) Jahren existiert ein heute nicht mehr bewilligungsfähiges Radwegprovisorium auf der Nibelungenbrücke, jahrzehntelang wurden die LinzerInnen mit Zuständigkeitsausreden hingehalten. Und nun sollen Verbesserungen wieder bis nach der Eisenbahnbrückensperre 2017-2020 aufgeschoben werden? Nein - wenn in der Zeit 2017-2020 nicht gebaut werden kann, dann muss eben schon vorher etwas unternommen werden“, fordert Mirko Javurek, Vorsitzender der Radlobby OÖ.

Die kürzlich präsentierte Autozulassungsstatisk zeigt deutlich, dass die Autodichte (Anzahl Fahrzeuge pro Bewohner) seit 2012 rückläufig ist und im Vergleich zu anderen Städten in Österreich aber noch ein deutliches Potenzial zu einer weiteren Abnahme aufweist (Daten: Statistik Austria). Gleichzeitig ist der Radverkehrsanteil in Linz in den letzten 10 Jahren von 5 auf 7,5% gestiegen und soll laut Gemeinderatsbeschluss bis 2020 auf 15% gesteigert werden. Dazu braucht es jetzt ein attraktives und lückenloses Radverkehrsnetz in Linz und nicht erst nach 2020! Die Nibelungenbrücke stellt für den Radverkehr die wichtigste Donauquerung und damit jetzt schon eine entscheidendes Nadelöhr dar, das von vielen Radfahrenden als gefährlich eingestuft wird. Eine Verschärfung kommt dazu, wenn die Eisenbahnbrücke ab 2017 für 3 Jahre nicht verfügbar sein wird, und es beim Ausbau der Autobahnbrücke möglicherweise auch noch zu Unterbrechungen für den Radverkehr kommt.

Die Radlobby Oberösterreich wird sich mit dieser Hinhaltetaktik nicht zufrieden geben und fordert umgehend Maßnahmen. Der Ausbau der Brücke sollte vor der Sperre der Eisenbahnbrücke erfolgen und nicht wie geplant erst nach Fertigstellung des Radwegs Linz - Wilhering. Eine provisorische Lösung wäre durch die Umwidmung einer Fahrspur auf der Nibelungenbrücke für Radverkehr und Busse zu erreichen, wie es auch von der Expertengruppe von Stadt und Land untersucht und als Variante vorgeschlagen wurde. „Wir werden jedenfalls nicht locker lassen, und auch wieder Fahrraddemonstrationen auf der Nibelungenbrücke veranstalten. Die große TeinehmerInnenzahl bei unseren letzten Demonstrationen bestätigt, dass dieses Thema den RadfahrerInnen unter den Nägeln brennt!“ meint Mirko Javurek, Vorsitzender der Radlobby Oberösterreich. Rund ein Drittel der OberösterreicherInnen fährt täglich oder mehrmals die Woche Rad (Statistik Austria, VCÖ 2013). „Ich kann mir nicht vorstellen, dass RadfahrerInnen politische Parteien wählen, die Radfahren nicht ernst nehmen und keine klare Zeichen setzen, dass sie umgehend Verbesserungen für den Radverkehr umsetzten wollen!“ warnt Javurek die PolitikerInnen.



comments powered by Disqus