Newsletter 5 - Oktober 2009
NEWSLETTER der Initiative FahrRad OÖ
Ausgabe 5 vom 27.10.2009
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Inhalt:
- Erfolg für Initiative FahrRad: Land präsentiert Radverkehrskonzept
- Förderungsmöglichkeiten für Radverkehr effizient nutzen
- Podiumsdiskussion Radfahrstadt Linz – Frust oder Lust?
- Linz: Nibelungenbrücke-Protestaktion am Autofreien Tag
- Radverkehr in einer Hand
- Ottensheimer Gemeinderäder
- Radfahrer-Ampeln: unnötig kurze Grünphasen für RadfahrerInnen
- Elektrofahrräder: Komfortgewinn versus Ökobilanz
- Radfahren bei Regen - nur eine Frage der Ausrüstung
- Termine
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Erfolg für Initiative FahrRad: Land präsentiert Radverkehrskonzept
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Nicht zuletzt auf Grund der konkreten Vorschläge und des Drucks der
Initiative FahrRad OÖ erstellte das Land ein "OÖ
Landesradverkehrskonzept 2009", das vor kurzem von den Landesräten Hiesl
und Anschober der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Ziel ist laut Hiesl,
den Radverkehrsanteil von derzeit rund 7 % auf 10 % anzuheben, Anschober
spricht von einer Verdoppelung bis 2015. Primär geht es im Konzept nicht
um die touristischen Radwanderwege und deren Ausbau, sondern um die
Förderung des Alltags-Radverkehrs. Die geplanten Maßnahmen liegen auf
den drei Ebenen: Öffentlichkeitsarbeit für das Radfahren, Organisation
und Verkehrspolitik sowie Infrastruktur. Insgesamt trägt das Konzept
sehr stark die Handschrift des seit einem Jahr amtierenden oö
Radverkehrsbeauftragten Christian Hummer, der seit Beginn seiner
Tätigkeit eine intensive Kooperation mit der Initiative FahrRad OÖ pflegt.
http://www.ifahrrad.at/ooe-radkonzept-2009-09
Förderungsmöglichkeiten für Radverkehr effizient nutzen
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Viele Gemeinden in OÖ wissen nicht darüber Bescheid, welche
Förderungsmöglichkeiten es für den Radverkehr gibt. Unter dem Titel der
"CO2-Einsparung" gibt es gute Möglichkeiten, für diverse Radprojekte
Fördermittel zu bekommen. Klima:aktiv führt außerdem kostenlose
Mobilitäts-Basischecks für Städte, Gemeinden und Regionen in OÖ durch.
Bitte machen Sie die Verantwortlichen in Ihrer Gemeinde darauf aufmerksam.
Doris Kammerer, die im Auftrag des Umweltministeriums die
klima:aktiv-Förderprogramme betreut, wird im Rahmen der nächste Sitzung
der Initiative FahrRad OÖ am 4.11. (siehe Termine) informieren, wie
Gemeinden für Radprojekte zu Förderungen gelangen können. Interessierte
insbesondere aus Gemeindeverwaltung oder –politik sind herzlich
willkommen. Bitte um Anmeldung per E-Mail unter infoifahrradat
Genaue Infos über Förder- und Beratungsmöglichkeiten unter
http://www.klimaaktiv.at/article/archive/17170.
Podiumsdiskussion Radfahrstadt Linz – Frust oder Lust?
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Die Podiumsdiskussion am 6. Juli 2009 anlässlich von 30 Jahre Initiative
FahrRad OÖ (gegründet 1979 als EAMDC) zeugte von großem Interesse und
dem Wunsch vieler BürgerInnen, die Radverkehrssituation in Linz zu
verbessern. In den eröffnenden Kurzreferaten wurde eine Reihe von
konkreten Verbesserungsmaßnahmen und Forderungen anschaulich
dargestellt. Unter anderem forderte die Initiative FahrRad OÖ die
politischen EntscheidungsträgerInnen in Linz auf, die Charta von Brüssel
zu unterzeichnen (www.velo-city2009.com), in der sich eine Reihe von
europäischen Städten unter anderem dazu verpflichten, bis 2020 15 %
Radverkehrsanteil zu erreichen (Linz derzeit ca. 5 %). Ein erster
Schritt dazu könnte sein, ein Schwerpunktprogramm auf fünf Jahre und mit
einem Budget von insgesamt 40 Millionen Euro für Linz zu beschließen.
Die geladenen Stadt-PolitikerInnen signalisierten grundsätzlich
Wohlwollen gegenüber den RadfahrerInnen in der Stadt. Trotzdem können
sich aber SP und VP den Forderungen für das Schwerpunktprogramm nicht
anschließen: sie bleiben punkto Radverkehr lieber weiterhin beim
Kleckern und wollen mit dem Klotzen erst gar nicht anfangen, obwohl
Investitionen in den Radverkehr eine der günstigsten Maßnahmen zur
CO2-Reduktion und zur Erhöhung der Volksgesundheit darstellen: jeder
Euro, der in den Radverkehr investiert wird, bringt bis zu 5 Euro
Einsparung im Gesundheitswesen!
Mehr Infos und Präsentationsunterlagen zum Download:
http://www.ifahrrad.at/podiumsdiskussion2009
Linz: Nibelungenbrücke-Protestaktion am Autofreien Tag
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Um erneut auf die gefährliche Situation auf der Nibelungenbrücke in Linz
hinzuweisen, wurde von der Initiative FahrRad OÖ am Autofreien Tag am
19. September 2009 eine Protestfahrt organisiert, bei der von den ca.
100 TeilnehmerInnen eine Stunde lang die Nibelungenbrücke mit Rädern
überquert wurde. Trotz positiver Abklärung der technischen Machbarkeit,
trotz grundsätzlicher Zusage des Bundesdenkmalamts, trotz Zustimmung
aller Parteien zur Notwendigkeit der Verbreiterung der Brücke weigert
sich die SP bisher, mach Abklärung aller Fragen mit dem Land OÖ (u.a.
Finanzierung), mit der Detailplanung zu beginnen.
Die Initiative FahrRad OÖ fordert die möglichst rasche Umsetzung eines
Großprojekts in Form einer beidseitigen Verbreiterung der
Nibelungenbrücke, die neben der wesentlichen Erhöhung der Sicherheit und
Attraktivität für den Radverkehr auch einen markanten Zuwachs der
RadfahrerInnen bewirken wird, so wie dies in Salzburg nach den
Baumaßnahmen im Bereich der Staatsbrücke (ca. 6 Mio. €) erfolgt ist
(dort Verzehnfachung des Radverkehrs!).
Mehr als 2.000 RadfahrerInnen haben bereits ihre Unterschrift für eine
radfahrfreundliche Nibelungenbrücke geleistet.
Während des Urfahranermarkts kommt es besonders auf der Ostseite der
Brücke immer wieder zu einem sehr hohen FußgängerInnenaufkommen. Dadurch
werden RadfahrerInnen auf dem ohnehin viel zu schmalen Radweg massiv
gefährdet, auf die Fahrbahn zu stürzen. Teilweise wird der Radweg auch
von Fußgängergruppen benützt, sodass RadfahrerInnen nicht oder nur
eingeschränkt weiterkommen. Die Linzer Behörden lehnten den Antrag der
Initiative FahrRad OÖ ab, aus Sicherheitsgründen für die Dauer des
Urfahranermarkts die rechteste Fahrspur auf der Ostseite der Brücke für
den Radverkehr umzuwidmen.
http://www.ifahrrad.at/nibbr-protest-2009
Radverkehr in einer Hand
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Umweltminister Berlakovich tourt von einem Bundesland zum nächsten und
hält überall Fahrradgipfel ab mit flammenden Appellen für eine
verstärkte Radfahrpolitik. Der Umweltminister kann zwar mit seinem
klima:aktiv Programm Projekte in Gemeinden und Ländern fördern, aber
viele Kompetenzen liegen im Verkehrsministerium, z. B. die
radfahrfreundliche Umgestaltung der Straßenverkehrsordnung (StVO). Von
einer Zusammenarbeit der beiden – unterschiedlich färbigen – Ministerien
ist nichts zu hören. Die Landesräte Hiesl und Anschober präsentieren ein
oö Radverkehrskonzept, doch Hiesl ist nur für den Bau von Straßen und
Radwegen zuständig, und Anschober kann aus Umweltmitteln den Radverkehr
fördern, doch von LH-Stv. Haider, der neben dem ÖV auch für den
Radverkehr zuständig ist, ist nichts zu hören. Damit es in OÖ und auf
Ö-Ebene tatsächlich zu einer intensiven Förderung des Radfahrens kommt,
braucht es eine koordinierte Politik, in der alle Zuständigen
zusammenwirken. In OÖ wäre es höchst an der Zeit, die Verkehrsagenden –
wie in anderen Bundesländern – in einer Hand zu vereinen. Die
Neuverteilung der Ressorts nach der Wahl hätte die Chance dafür geboten,
was aber von der Politik nicht wahrgenommen wurde.
Ottensheimer Gemeinderäder
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Eine besondere Art von Leihrädern gibt es seit kurzem in Ottensheim:
Schüler der Polytechnischen Schule machten alte Fundräder wieder
verkehrstüchtig und lackierten sie in den Gemeindefarben. Die
"Gemeinderäder" werden im ganzen Gemeindegebiet aufgestellt und können
ohne besonderen bürokratischen Aufwand gratis ausgeborgt werden.
Radfahrer-Ampeln: unnötig kurze Grünphasen für RadfahrerInnen
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Die Ampeln für RadfahrerInnen sind oft gemeinsam mit FußgängerInnen
ausgeführt. Da FußgängerInnen jedoch deutlich längere Räumzeiten als
RadfahrerInnen benötigen, sind die Grünphasen für den Radverkehr unnötig
kurz, der Kfz-Verkehr hat oft doppelt so lange grün. In Brüssel gibt es
beispielsweise eigene Ampeln für den Radverkehr, die länger grün sind.
Dänemark ist auch punkto Ampelregelung wieder einmal internationaler
Vorreiter in Sachen Radverkehr: dort gibt es die grüne Welle für
RadfahrerInnen.
OÖN-Artikel zum Thema:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/art66,274987
Elektrofahrräder: Komfortgewinn versus Ökobilanz
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Elektrofahrräder boomen zur Zeit, doch wie sieht es mit der
Umweltfreundlichkeit eines Elektrofahrrads aus? Die aktuelle Ausgabe der
deutschen Onlinezeitung "Fahrradzukunft" hat diesen Aspekt kritisch
durchleuchtet und ist zu dem Schluss gekommen: Radfahren ohne
Elektroantrieb ist nach wie vor das unschlagbar ökologischste und
effizienteste Verkehrsmittel. Nur wo die Fahrt mit einem Elektrofahrrad
eine Autofahrt ersetzt, ist die Ökobilanz positiv. Dazu gibt es aber
genügend Potenzial, denn alleine die Hälfte aller Autofahrten in OÖ ist
kürzer als 5 km. Gerade in hügeligen Gebieten eröffnet das
Elektrofahrrad neue Umstiegschancen, da mit seiner Hilfe auch stärkere
und längere Steigungen mühelos überwunden werden können.
http://fahrradzukunft.de/09/
Radfahren bei Regen - nur eine Frage der Ausrüstung
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"Es gibt kein schlechtes Radlwetter, es gibt nur nicht passende
Kleidung". Eine Binsenweisheit? Die Radlobby ARGUS Steiermark
unterstützt jene RadlerInnen, die sich auch durch das feuchtkalte
Herbstwetter nicht aus dem Sattel bringen lassen, und versorgt sie mit
Tipps und einer aktuellen Übersicht in Sachen Regenschutz und seine Kosten.
http://graz.radln.net/cms/beitrag/11186682/25359410/